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Ob Du im richtigen Zugteil sitzt, hörst Du, wenn Du losgefahren bist…

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Wenn die Bahn mehrere Dinge gleichzeitig machen möchte, muss das ja für den Kunden suboptimal laufen. In meinem Fall beabsichtigte die Bahn Ressourcen optimal einzusetzen. Sehr löblich eigentlich. Was dabei herauskommt? Naja, leichtes Chaos halt, denn die Optimierung des eingesetzten Zuges entsprach nicht dem Fahrplan und den Ansagen des Bahnhofspersonals.
Nun mal der Reihe nach:

Eigentlich wollte ich ja nur an einem Freitag Nachmittag von München nach Passau fahren und das mit einem Regionalexpress der Deutschen Bahn-Tochter DB-Regio. Da es erwartungsgemäß am Freitag Nachmittag etwas voller im Zug werden könnte, habe ich mich rechtzeitig am Bahnsteig eingefunden. Vom Zug war noch nichts zu sehen. Den Tipp, den ersten Zugteil in Fahrtrichtung zu nehmen, habe ich zum Glück beherzigt und somit zu den Glücklichen gehört, die nicht über eine Stunde im Zug gedrängt steheh mussten.

Am Bahnsteig wurde schon angezeigt, dass der Zug in Freising geteilt würde. Somit war also klar, dass mehr als ein Zugteil bereitgestellt wurde. Man hofft dann ja, dass die Bahnsteigdurchsagen daher Hinweise geben, wo man mit welchen Ziel am besten einsteigen soll. Für ICE’s gibt es bekannterweise „Wagenstandsanzeiger“ auf jedem Bahnsteig. Damit kann man seinen Zugteil und den gebuchten Wagen gut lokalisieren. Leider wird diese Erfindung nicht für den Regionalverkehr genutzt.

Starten wir also die Zugteil-Lotterie:

„Bereitgestellt wird der Regionalexpress nach Passau.“

Am Bahnsteig tuckerte ein kurzer, S-Bahn-ähnlicher Zug vorbei und „parkte“ am Ende des Bahnsteigs. Aufschrift: „RE Passau“

Verwirrung: Wenn das der Regionalexpress ist, wie wird der dann geteilt? Durchgesägt?? Warten wir also mal besser, ob da noch was kommt. Allerdings drängelten sich die meisten Fahrgäste sofort in den frisch bereitgestellten Zug. Kurz darauf:

„Bereitgestellt wird der Regionalexpress nach Passau. Vorsicht am Bahnsteig!“

Und tatsächlich kamen dann noch weitere zwei S-Bahn-ähnliche Zugteile angefahren. Der nun mittlere Zugteil: „RE Landshut“. Der nun in Fahrtrichtung erste Zugteil: „RE Passau“. Ja, wie nun? Der erste und letzte fahren nach Passau und der mittlere Zug biegt in Landshut ab? Und was wird in Freising wie geteilt?

Also bin ich dann mal dem Rat folgend in den vorderen Zugteil Richtung Passau eingestiegen und habe auch problemlos einen Sitzplatz gefunden. Offensichtlich war der Zug voll mit Pendlern, die sich auskannten…

Dann fuhren wir los. Und schon kam die folgenschwere Durchsage:

„…Ein wichtiger Hinweis zu diesem Zug. Er besteht aus 3 Wagenteilen. Der letzte Wagenteil wird in Freising abgekuppelt und fährt als Regionalbahn weiter nach Landshut. Der mittlere Wagenteil wird in Landshut abgestellt. Der vordere Zugteil fährt nach Passau. Ein Durchgang zwischen den Zügen ist nicht möglich…“

Nun kamen wir in Freising an. Der letzte Zugteil, der ja ursprünglich nach Passau fahren sollte, wurde schlagartig sehr leer. Dafür rannten Menschenmassen über den Bahnsteig, um den vorderen Zuteil, der ja wirklich nach Passau fährt, zu erreichen. Folge davon: Sitzplätze voll, Gänge voll, Gefühl des bekannten „Herings in der Dose“… Aber das ist eine andere Geschichte, die ein anderes Mal erzählt erden soll die hier erzählt wird.

Tja, die Bahn hat vor Wochen via twitter Besserung gelobt. Nix passiert… Eine Ansage, die nicht vom Band kommt, anzupassen, kann doch nicht Monate dauern. Und Züge richtig beschriften sollte die Bahn nach über 100 Jahren ja eigentlich können… Oder?

Autor: Olaf

Bielefelder in Bayern. Arminia Bielefeld Fan (Schmerz-Sucher). Football Fan. Technik-Freund. Kino- und Musical-Fan. Hauptberuflich Online-Marketing-Fuzzi. Berufspendler und DB-/MVG-Geschädigter.

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