Meinereiner-Blog

Die Welt, das Leben und ich…

Über mich

Geboren im März 1970. Aufgewachsen in Quelle, einem Ortsteil von Bielefeld, der Stadt, die es nicht gibt. In Ostwestfalen, einem Gebiet, dass wegen seines Namens („Ost-West, wie geht da denn?“) häufig nur kopfschüttelnd zur Kenntnis genommen wird. Trotzdem eine schöne Kindheit verbracht 🙂

Schule

Da sich Schule im Lebenslauf gut macht, erfolgreich die Grundschule inklusive obligatorischem Blockflöten-Unterricht absolviert. Die anschließende Zeit am altsprachlichen Gymnasium (erste Fremdsprache war Latein) mit mittelmäßigem Erfolg und dem Fachabitur abgeschlossen. Über die Gründe des mittelmäßigen Abschlusses kann man diskutieren. Lag es daran, dass wir ein Testjahrgang waren, wo das Abi-Prozedere neu ausprobiert wurde? War es einfach persönliche DummFaulheit? Jedenfalls war nach 13 Jahren ständigen Paukens die Luft erstmal raus, die Festplatte im Kopf voll, voll von mehr oder weniger sinnvollen Dingen, die einem die Schule mit auf den Lebensweg gibt.

Zivildienst

Die darauf folgenden 20 Monate verbrachte ich bei meinem Zivildienst. Für die AWO war ich im „mobilen Hilfsdienst“ tätig. Dabei habe ich – meist älteren – Mitmenschen geholfen, dass sie möglichst lange in ihrem gewohnten Umfeld leben konnten. Einkaufen, Fahrdienste, Putzen, Arztbesuche standen auf der Tagesordnung, aber immer auch der Kontakt, die einfache Unterhaltung. Es heißt ja immer, dass man in der Schule für das Leben lernt, aber in der Zeit habe ich vielmehr für das Leben gelernt, und zwar vom Leben…

Ausbildung

Nach einem kurzen Übergangsjob in der Campingabteilung eines hiesigen Baumarktes startete ich meine Ausbildung bei der Deutschen Telekom. Dreieinhalb Jahre später war ich dann ein „Kommunikationselektroniker – Fachrichtung Telekommunikationstechnik“ oder in Telekom-Sprech kurz „Ke-Tkt“… Die Ausbildung war sehr gut, der Abschluss auch. Dumm nur, dass gerade in der Zeit die Telekom privatisiert wurde. Somit fiel unser Ausbildungsende just in die Zeit, in der mehrere tausend Stellen abgebaut wurden, also natürlich auch die der Azubis. Und ohne Erfahrung war die Jobsuche in der Zeit als erfolglos vorprogrammiert (Standardkommunikation: „Wie lange haben Sie Berufserfahrung?“ – „Habe gerade meine Ausbildung abgeschloss…“ – „Danke, aber dafür haben wir aktuell keine Verwendung. Sind gerade viele Techniker mit langer Erfahrung am Markt verfügbar. Tschüss.“)

Also verschlug es mich nach wenigen Wochen Arbeitslosigkeit wieder in den Baumarkt. Diesmal als Verkäufer in der Elektroabteilung. Aber schnell kam die Frage, ob nach 13 Jahren Schule und Fachabi dieser Job die Erfüllung wird? Also entstand der Entschluss, ein Studium zu beginnen.

Studium

Im Wintersemester 1995/96 startete ich als Student der Elektrotechnik an der FH Lemgo. Angepeilt war, das Hauptstudium der Automatisierungstechnik zu widmen. Diese stand damals gerade hoch im Kurs, aber irgendwie wollte die Wirtschaft doch nicht so recht. Also begann während des Grundstudiums das Grübeln, ob man auf dem richtigen Studienweg sei. Wäre die Telekommunikationstechnik nicht eine gute Alternative im Hauptstudium?

Während der Grübelphase stolperte ich in der FH-Bibliothek über ein Buch zum Thema „HTML-Programmierung“… Also irgendwas mit diesem komischen Internet, das da gerade so in Mode kam. Okay, ganz blauäugig war ich in dem Thema nicht. Eine E-Mail-Adresse hatte ich schon einige Zeit und war in Mailboxen, Usenet und BTX unterwegs. Buch ausgeliehen und am Wochenende gleich mal die erste Website gebaut. Damals ganz sauber mit dem Windows-Editor programmiert. Irgendwo bei Geocities.com in den USA auf den Server geschoben und stolz drauf geschaut. Aber irgendwie auch nur belächelt worden, was der „Unsinn“ denn soll, seine Zeit mit dem komischen Internet zu vergeuden.

Aber wie das so ist, gab es zu der Zeit die News an der FH, dass es einen neuen Studienschwerpunkt „Multimedia-Technik“ geben sollte. Schlau gemacht und das neue Hauptstudium stand fest: irgendwas mit Internet 😉 Somit gehörte ich zu den ersten, die den Vorläufer der heutigen Medienproduktion studieren konnten. Am Ende stand dann ein erfolgreiches Diplom und ich war nun ein Dipl.-Ing. Das macht mich heute in meiner Abteilung immer noch zum Exoten zwischen den Dipl.-Kfm. und immer mehr Bachelor- und Master-Absolventen.

Im Einsatz

Nebenbei bemerkt, habe ich den Baumarktjob während des Studiums in Teilzeit weiter gemacht und es schließlich sogar zum „Chef vom Dienst“ gebracht. Aber als Dipl.-Ing. ging es dann zum Ende des Studiums doch in eine andere Branche, zurück in die TK-Branche. Dort wurde mir dann auch gleich im ersten Vorstellungsgespräch der Vertrag zur Unterschrift mitgegeben. Das war 2001 und zwischen der Idee, bei der Firma anzufangen, einem Telefonat und dem Vorstellungsgespräch lagen nur vier Wochen. Später haben ich dann mal erfahren, dass ich der erste und einzige qualifizierte Bewerber gewesen wäre in einer längeren Liste. Ich weiß bis heute nicht, ob mich das stolz machen soll, denn vor mir waren ein Bestatter und ein Bademeister vorstellig geworden, die sich neuen Aufgaben widmen wollten… Aber ganz so schlecht muss ich dann wohl nicht gewesen sein, denn den Konzern habe ich seitdem nicht mehr gewechselt 🙂

Gewechselt hat der Job-Titel. Mehrfach. Vom Webdesigner über Channelmarketing-Manager Online, Marketing-Manager Online, Online Marketing Manager bis hin zu Portal-Manager schließlich sogar mit einem Senior davor. Einzig dem Titel „Manager Neue Medien“ konnte ich mich 2006 erfolgreich verweigern. Neu war das Internet ja nicht mehr. 1969 wurden erste Daten über das ARPA-Net verschickt, 1974 wurde das Internetprotokoll (IP-Protokoll) spezifiziert und seit 1993 gibt es das „World Wide Web“ ja auch schon. Seit ca. 1994 war ich bereits in den Social Media Vorläufern, das damalige Usenet (FIDO, DE-NET etc.) unterwegs. Zumindest für mich waren es keine neuen Medien, sondern eigentlich nur altbekannte Medien mit neuem Anstrich 😉

Und sonst so…?

Gewechselt hat dann auch der Wohnort. Aus dem beschaulichen Ostwestfalen ging es nach München. Seit Ende 2006 bin ich nun ein Ostwestfale in Bayern. Allerdings ging es dann später raus aus München und aufs Land, in die beschauliche Hallertau. Da bedeutet zwar am Tag bis zu drei Stunden Pendeln, aber dafür wartet dann eine große Terrasse mit Grill und frischer Luft auf uns. Uns, das sind meine Frau, der Sohnemann und ich 🙂

Am Abend wird dann häufig der besagte Grill genutzt. Davon gibt es bei uns mittlerweile schon zwei Stück, denn man muss ja flexibel zwischen Gas und Holzkohle wechseln können 😉
Daneben stehen Besuche von Kinos, Theatern (Vorliebe für Musicals) oder auch Kleinkunstbühnen (Kabarett, Comedy) auf dem Programm. Oder auch mal ein Urlaub am Meer, bevorzugt an der Nordsee (wofür man in München dann doch eher belächelt wird…).