Diesmal war ich schnell. Direkt nach dem Verkaufsstart das Update gestartet. War für 29,99€ ja auch mal ein „Schnapper“. Bereuen tu ich es bisher auch noch nicht. Seit Windows ME bin ich ja echt vorsichtig geworden, habe lange auf Windows 2000 gesetzt und bin auch erst spät auf XP gewechselt. Vista habe ich dann eh übersprungen und war von Windows 7 echt begeistert. Nun also Windows 8…
Nach dem Start ist erstmal alles ganz anders. Eine so umfangreiche Umstellung hat es seit Win 3.11 meiner Meinung nach nicht mehr gegeben. Der altbekannte Desktop ist erstmal weg. Stattdessen gibt es jede Menge Apps…
Wer kennt sie nicht, diese netten Applikationen, die uns das Leben auf den Smartphones dieser Welt so einfach machen. Allerdings ist es schon ein Unterschied, ob ich ein Smartphone mit ein paar kleinen Apps habe, oder mein 17-Zöller voll ist mit bunten Kacheln. Da ist die Optik schon gewöhnungsbedürftig.
Der Desktop:
Glücklicherweise heißt eine der Apps „Desktop“ und bringt den altbekannten Desktop wieder zum Vorschein. Zumindest teilweise, denn der alte „Start“-Button fehlt. Diese Funktion hat weitestgehend der neue Startbildschirm übernommen. Mit der Maus ist der dann über die linke untere Bildschirmecke wieder erreichbar. Ich habe allerdings des öfteren eher den dort ebenfalls abgelegten Internet Explorer erwischt… Einfacher geht’s über die Tastatur: die Windows-Taste schaltet auf den Startbildschirm zurück. Viele Punkte, wie die Systemsteuerung oder die Eingabeaufforderung erreicht man ebenfalls über einen Rechtsklick mit der Maus in die untere linke Bildschirmecke, oder einfacher: Windows + x
Ohne „Start“-Button zum Ausschalten:
Das Ausschalten ist den Redmondern scheinbar auch nicht mehr so wichtig. Man muss zwar nicht mehr auf „Start“ klicken, um den Rechner auszuschalten. Dafür gehts nun in die rechte obere Bildschirmecke. Dort erscheinen dann plötzlich die neuen „Charms“ am rechten Bildschirmrand. Dort auf die „Einstellungen“ unten gehen und im drauf folgenden Menü dann „Ein/Aus“ betätigen. Gut, es geht über Windows + i auch wieder schneller 😉
Hier das Beispiel:
Der Startbildschirm:
Wie schon gesagt, im ersten Moment wirkt er eher fremdartig, unübersichtlich und fast schon sinnlos. Je mehr man auf dem Rechner installiert, desto voller und unübersichtlicher wird er. „Was soll das?“ war meine erste Reaktion. Seit Einführung von Apple’s iPhone sind Anleitungen ja eher verpönt. So kommt auch Windows 8 ohne selbige. Über Google (gibt auch eine App dafür…) kommt man dem Großen und Ganzen auf die Spur: Man schmeiße alles vom Startbildschirm herunter, was man nicht täglich benötigt.
Über einen Rechtsklick auf den Hintergrund erscheint dann unten recht das Symbol für „Alle Apps“. Das ist nichts anderes, als das alte Startmenü in Kachelform. Wenn man dann noch auf das Minuszeichen unten recht klickt, wird das ganze nochmal einfacher zusammengefasst.
Somit bleiben auf dem Startbildschirm nur die Apps und Programme, die man im Alltag benötigt. Diese lassen sich per Drag&Drop beliebig clustern. Einzig ist zu beachten, dass ein Cluster immer aus 2 Spalten besteht. Einige Apps lassen sich als 1- oder 2-spaltige Kachel darstellen und mit Live-Themen bespielen lassen.
Wenn man nun auf das Minuszeichen unten rechts klickt, sieht man alle Cluster in einer Übersicht. So lassen sich dann auch diese Blöcke wieder per Drag&Drop neu anordnen. Mit einem Rechtsklick auf einen Block erhält man die Möglichkeit, dem jeweiligen Block einen Namen zu geben und somit Übersichtlichkeit zu schaffen. Das könnte dann so aussehen:
Eine Kleinigkeit sei noch erwähnt: Mit der Windows-Taste schaltet man immer zwischen Startbildschirm und der zuletzt gewählten App hin und her. Wenn einem klar wird, dass der Desktop auch nur als eine „App“ betrachtet wird, dann ist das Umschalten schnell intuitiv.
Fazit:
Erstmal sieht Windows anders aus. Recht gelungen, wie ich finde und zum Glück hat Microsoft nicht einfach von Apple abgeschaut, nur um ähnlich hipp zu sein. Stattdessen ist was komplett eigenständiges herausgekommen.
Nach anfänglicher Skepsis finde ich den neuen Startbildschirm gut gelungen. Kurz nach dem Rechnerstart hat man die wichtigsten Infos beisammen (Emails, Termine, Social-Media-Aktivitäten, News…). Für eine schnelle Übersicht über Mails & Co. sehr gut. Für die Bearbeitung von Mails & Co. sind dann ja wieder die altbekannten Programme (Thunderbird, Outlook etc.) vorhanden. Ein paar Apps für Social Media fehlen mir noch, aber da bin ich guter Dinge, dass dort noch reichlich nachgelegt wird.
Der Rest ist für mich dann doch Windows 7 in leicht angepasster Optik und nach kurzer Eingewöhnungsphase auch wieder wie früher bedienbar.
Nebenher: Ich musste feststellen, dass sich ein alter Tastatur-Kürzel-Junkie – wie ich – mit der Bedienung von Windows 8 wohl leichter tut, als reine Maus-Schubser… 😉
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