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Radio: Das „Beste-Hits“-Einerlei

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Ich höre gerne Radio, nicht nur beim Autofahren, gerne auch zur Untermalung bei der Haus- oder Büroarbeit. Dabei muss ich in letzter Zeit, eigentlich seit ich 2006 nach München gezogen bin, feststellen, dass die Radiolandschaft zu einem einheitlichen Brei zusammengerührt wurde.

Vor meinem Umzug nach Bayern lebte ich in NRW. Privatradio besteht hier aus Lokalradios. Diese folgen einem einheitlich vorgegebenen Musikmix, der für alle angeschlossenen Radiosender gilt. Allerdings versucht man das Programm neben der Musik auf den lokalen Hörer zuzuschneiden. Also gibts Lokalinfos, Mainstream-Musik und Auch alles weltbewegende aus Politik und Sport.

Dem gegenüber stehen in NRW die öffentlich-rechtlichen Sender des WDR. Gefühlt ergänzen sich diese Sender mit den Lokalradios. Für junggebliebene gibt es 1live, viel Musik auch abseits des Mainstreams, Comedy und News, die auf die Zielgruppe zugeschnitten sind. WDR2 schließt daran an. Hier ist die nachfolgend Altersgruppe gut aufgehoben. Es gibt viel Information gepaart mit guter Musik, hauptsächlich überregional, aber auch mit regionalen Fenstern. Außerdem der Sender, wenn es um Sport geht. Mit den restlichen Sendern werden die Zielgruppen für Klassik, Schlager und Nachrichten abgeholt. In Summe eigentlich ein gutes Paket an Radiosendern.

Mit dem Umzug nach München kamen jede Menge Lokalradios dazu, außerdem ein überregionaler Privatsender mit Antenne Bayern. Dazu kam der öffentlich-rechtliche Rundfunk. Also war ich eigentlich im Schlaraffenland des Radios angekommen… Eigentlich… Denn hier scheinen alle Sender den gleichen Programmdirektor zu haben. Hier wird bei den Mainstream-Sendern (dazu zähle ich mal Antenne, Bayern3 und die meisten Lokalen) genau der gleiche Eintopf verkauft. Vom Aufwachen bis zur Tagesschau komplett austauschbar. Danach gibt es dann schon mal den einen oder anderen Sender, der aus dem Einheitsbrei ausschert. Jeder hat die besten Hits der 80er, 90er und von heute. Meistens sitzen mehrere Moderatoren am Mikro, inhaltslos durcheinander quatschend… Häufig auch eher schreiend… Musiktitel zum Teil bis zur Schmerzgrenze geschnitten…

Warum schaffen es die Sender nicht, sich etwas voneinander zu differenzieren? Aber in Zeiten wo nur Marktanteile in der relevanten Zielgruppe zählen, bleibt es wohl ein Wunschdenken.
Ein wenig muss ich die Schelte für die bayerischen Lokalsender abschwächen, denn die NRW-Lokalradios haben mittlerweile ein ähnliches Musikkonzept und auch die Gewinnspiele und Comedy wird nach gleichem Konzept umgesetzt. Vorteil ist allerdings weiterhin, sie scheinen themenmäßig näher am Hörer vor Ort zu sein…

Zum Glück gibt es zumindest für Büro und daheim ja durchaus nette Alternativen im Internet.

Autor: Olaf

Bielefelder in Bayern. Arminia Bielefeld Fan (Schmerz-Sucher). Football Fan. Technik-Freund. Kino- und Musical-Fan. Hauptberuflich Online-Marketing-Fuzzi. Berufspendler und DB-/MVG-Geschädigter.

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