Diese Berwertung bezieht sich auf unseren Besuch am 12.08.2015:
Nach 3 Tagen Fisch als Abendessen war uns mal nach was anderem, Nudeln oder so. Da bot sich das „Santa Maria“ in unserem Ferienort Dornumersiel bestens an. Gute Lage direkt im Ortskern und am Siel gelegen, mit vielen Sitzplätzen auf der Terrasse. Von vorherigen Besuchen vergangener Urlaube erwarteten wir die bekannt solide italienische Küche… Nun ja…
Wir ergatterten einen der letzten freien Plätze auf der Terrasse. Die Bedienung war so schnell, dass wir die Getränkebestellung quasi noch im Stehen aufegegeben haben. Dann die Speisekarte studiert. Ich habe lange überlegt, ob die Karte schon immer so ein Mix aller Kulturen war. Die Vorspeisen gehörten in eine Griechische Gaststätte, die Suppen waren alles, nur nicht italienisch. Die Salate ein internationaler Mix. Pizza und Pasta endlich mal was überwiegend Italienisches. Fleisch würde ich als gutbürgerlich deutsch einordnen. Fisch war das Standardangebot der hiesigen Nordsee-Küche. Also bestellten wir unseren Mix: Krabben-Creme-Suppe als Vorspeise, Pizza mit Hackfleisch, Pilzen und Paprika als Hauptspeise und Spaghetti mit Öl und Knoblauch als Hauptgang für meine Frau.
Womit wir dann auch beim Service wären (zum schleimigen Chef kommen wir noch…). So schnell die Getränke aufgenommen waren, so lange dauerte dann schon mal die Lieferung. Zwischenzeitlich kam eine andere Bedienung und nahm unsere Essenbestellung auf. In diesem Fall war der gute Herr nur gewillt, die Nummern der Speisekarte auf seinen Block zu kritzeln, die Namen der Speisen sagten ihm nichts. Letzters lag gewiss nicht daran, dass er unserer Sprache nicht mächtig war, da er ganz normal deutsch sprach. Ich kam ins Grübeln. Die Getränke kamen. Das Alster war gut, der Latte Macchiato schmeckte nach Fertig-Kaffee. Komisch für einen Italiener. Danach sahen wir vom Service die nächste dreiviertel Stunde nichts mehr, außer, dass die Damen kichernd in einer Ecke standen und die Gäste ignorierten. Hallo????!!!
Um den „Feindkontakt Kunde“ kamen sie dann nicht herum, als unser Tischnachbar nach über einer Stunde Wartezeit einen Aufstand probte. Damit kam dann der Chef ins Spiel. Mit vielen schleimigen Worten versuchte er, die Kunden zum Bleiben zu bewegen. Klappte nicht… Nun stellte er jedem, der schon länger warten musste, einen Pflaumenschnapps hin… Allerdings auch ohne Begründung oder Worte der Entschuldigung.
Nach knapp 75 Minuten kam dann endlich meine Vorspeise, die Krabben-Creme-Suppe. Lauwarm. 4 Krabben habe ich dann auch drin gefunden… Allerdings ganz offensichtlich keine frischen Krabben… Und das an der Costa Granata, der Krabbenküste. Kurze Zeit später kam dann auch schließlich der Hauptgang. Die Pizza hatte einen krossen, guten Boden. Die Champignons sehr dünn geschnitten und scheinbar schön länger gelagert. Sie waren trocken und somit total geschmacksneutral. Die Paprika so klein geschnitten, dass auch hier kaum Geschmack entstand. Der Geschmack kam dann lediglich vom Hackfleisch. Dieses bestach allerdings hauptsächlich durch Salz und war leicht angebrannt. In Summe: Der Hunger triebs rein…
Die Spaghetti sollten ja laut Bestellung mit Öl und Knoblauch sein. Sie waren in Öl angebraten… Und nicht zu knapp, sie erinnerten an gebratene Nudeln im China-Restaurant. Knoblauch schmeckte man überhaupt nicht, nur die Schärfe der Peperonie, die sich auf dem Teller befanden, kam eher unangenehm durch. Wir haben es reklamiert. Laut Chef alles in feinster Ordnung. Das muss so sein und wäre überall auf der Welt so, wie bei ihm… Hätten mich die Nudeln – wie schon gesagt – nicht an gebratene Nudel vom Chinesischen Restaurant erinnert, hätte ich es ihm evtl. noch geglaubt. So haben wir die Spaghetti mit Öl und Knoblauch noch nirgendwo anders auf dieser Welt bekommen. Schien hier dann alles „schnell-schnell“ gehen zu müssen, damit die Kunden Ruhe gaben, und die Qualität war im Eimer. Zur Entschuldigung gabs dann noch einen Pflaumenschnapps und einen Espresso. Okay, letzterer schmecke ebenfalls nach Fertig-Kaffee. Statt Pflaumenschnapps hätte mich und meinen Magen ein Ramazotti eher etwas beruhigt. Obwohl… Pflaumenschnapps und gebratene Nudeln… Ist hier ein Chnia-Restaurant versteckt gewesen?
Wenn die Küche überlastet ist, dann kann man das ja auch proaktiv irgendwie kommunizieren. Zwischendurch ein Hinweis, dass es länger dauert und dabei vielleicht einen Ramazotti oder einen kleinen Salat zur Überbrückung aufs Haus. So hält man die Kunden bei Laune. Stattdessen kein Kontakt mit dem Kunden, auch keine Getränkenachbestellung wurde angenommen. Aber alle 5 Minuten kam jemand, der Schachtelweise Pizzas herausschleppte. Der Außer-Haus-Verkauf lief auf Hochtouren, nur die Kunden vor Ort hatten das Nachsehen. Okay, die meisten Kunden sind Touristen und die haben sowas ja bis zum nächsten Jahr wieder vergessen… Wir nicht.